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Zirkuläres Plattenmaterial: Stahlhartes Biokomposit

Geplaatst op 19 June 2018

Biokomposit Plattenmaterial – Vor dem Hintergrund der zirkulären Ökonomie, auch Kreislaufwirtschaft genannt, forscht Blomsma Signs & Safety an einer neuen Produktlinie für Plattenmaterial. Die Sicherheitszeichen zum Beispiel für Tankkennzeichnungen und kombinierte Schilder werden häufig auf Plattenmaterial angebracht. Um eine akzeptable Lebensdauer zu garantieren, werden diese meist auf Aluminium- oder (recycelten) PET-Platten geliefert. Alternativ dazu haben wir ein Biokomposit von der Firma NPSP gefunden.

Was ist ein Biokomposit?
Ein Besuch bei der Firma NPSP, Hersteller von Biokompositen unter anderem für die Industrie, war sehr inspirierend. Ebenso wie bei einem Bäcker spricht man bei NPSP gerne von “Teig”. Nach dem Kneten muss das Material eine Woche ruhen, aber danach kann es in jede gewünschte Form gepresst werden. Übrig bleibt dann ein steinhartes Material, das bei Temperaturen von -60 bis +180 Grad Celsius seine Form beibehält. NPSP stellt dieses Biokomposit-Material fast vollständig aus natürlichen und urholländischen Rohstoffen wie Riet, Flachs und Hanf her. Ein Biokomposit ist also ein gepresstes Plattenmaterial, das aus natürlichen (Rest-)Rohstoffen besteht, und kann unter anderem in der Schilderindustrie verwendet werden.

Labor
Im Labor von NPSP in Amsterdam wird kontinuierlich nach neuen Rezepten für immer anspruchsvollere Kunden gesucht. Dazu zählen Unternehmen aus der Logistik, die niederländische Bahn, der ANWB (niederländischer ADAC), Unternehmen aus der Industrie und (örtliche) Behörden. Es ist seit vielen Jahren die Idealvorstellung vieler Unternehmen und Behörden, Abfall überflüssig zu machen, indem das Produkt am Ende seiner Nutzungsdauer für neue Rohstoffe verwendet wird. Dies wird “zirkulär” genannt und ist damit ein wichtiger Schritt für alle Unternehmen und Behörden, denen die Verringerung ihres “CO2-Fußabdrucks” ein ernstes Anliegen ist.

Die 5 Mythen über Komposite
Da Biokomposite noch nicht so lange auf dem Markt sind wie traditionelle Kunststoffe, gibt es verschiedene Mythen über Biokomposite, die wir gerne entkräften möchten.

  1. Biokomposite können nicht so stark wie Stahl sein

Biokomposite können sehr wohl so stark wie Stahl sein. Kunststoffe haben ein Billig-Image; hochwertige, faserverstärkte Materialien hingegen sind genauso stark wie Stahl, wobei sie ein ganzes Stück leichter sind und wenig Pflege benötigen. So werden die Stufenkanten der neuen Intercity-Züge der niederländischen Bahn aus Biokomposit hergestellt.

  1. Biokomposite eignen sich nicht für Kleinserien

Biokomposite können in Serien von nur wenigen bis zu tausenden gefertigt werden. Die relativ geringen Startkosten ermöglichen es, in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber Prototypen und Einzelexemplare zu entwickeln. Sobald das Modell alle Anforderungen erfüllt, kann ein Spritzgusswerkzeug für die Serienproduktion angefertigt werden.

  1. Biokomposite werden nur für Hightech-Anwendungen verwendet

Tatsächlich werden Biokomposite häufig in der Luft- und Raumfahrt und für schnelle Motorjachten verwendet. Es gibt jedoch im Jahr 2018 erheblich mehr Anwendungen: Bänke in den Wartehallen der Bahn, Dekorationsmaterial für die Geschäftsräume von G-Star, Pilz-Radwegweiser des ANWB, Stühle usw.

  1. Biokomposite sind schlecht für die Umwelt

NPSP ist Vorreiter bei der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und Techniken. Als einziges Unternehmen in den Niederlanden verwendet NPSP neben Glas- und Kohlestofffasern auch natürliche Materialien wie zum Beispiel Flachs, Jute, Kokos und Hanf. Natürliche Fasern benötigen bei ihrer Herstellung weniger Energie und verbinden sich ohne den Einsatz von chemischen Stoffen mit dem Harz. NPSP arbeitet mit geschlossenen Spritzgussformen, wodurch 95 % Lösungsmittel weniger als normalerweise austreten.
Kohlenstofffilter reinigen den Rest. NPSP arbeitet mit Unterstützung durch das (niederländische) Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelsicherheit an der Entwicklung vollständig biologischer Komposite.

  1. Biokomposite können nicht schön sein

Die Eigenschaften von faserverstärkten Kompositen bieten Architekten, Entwicklern und Ingenieuren Inspiration. NPSP kann nahezu jede erdenkliche Form herstellen: grob oder detailliert, groß oder klein, glatt oder unregelmäßig. Formtechnisch gibt es fast keine Einschränkungen. Auch hinsichtlich des Materials holt NPSP noch das Letzte heraus.
Durch transparente Harze wird die Faser sichtbar, was die gewünschte Optik verstärkt: verspielt, schick, robust oder transparent. Lichtdurchlässige Konstruktionen, die dennoch stark belastet werden können, mittels Siebdruck bedruckt oder voll durchgefärbt.

Natürliche Erneuerung
Neben der Einsparung an knappen Rohstoffen wird bei Biokompositen auch viel Energie gespart, vor allem verglichen mit der Herstellung von Stahl und Aluminium, aber auch im Vergleich zu Hartplastik aus Erdöl. Laut NPSP kann der Umweltvorteil bis zu fünf Mal höher sein.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten von Biokompositen erfahren möchten, insbesondere im Bereich Kennzeichnungsanwendungen für Ihr Unternehmen, wenden Sie sich bitte an uns unter signs.safety@blomsma.nl. Wir informieren Sie gerne ausführlicher.

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